Mittwoch, 19. April 2017

Rezension: Sacha Batthyany: Und was hat das mit mir zu tun?



Erschienen: 2016
256 Seiten

Inhalt: Erst durch Dritte erfährt Sacha Batthyany, dass seine Großtante am Ende des Zweiten Weltkrieges an der Ermordung von 180 Juden beteiligt gewesen sein soll. Batthyany beginnt zu recherchieren, zuerst in der eigenen Familie, dann immer weitgreifender. Daraus entsteht eine Aufarbeitung der Familiengeschichte, eine Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit sie Einfluss auf sein eigenes Leben hat und Überlegungen dazu, wie sinnvoll es ist, die Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren.

Meine Erfahrungen mit dem Buch: Ich hab das Buch auf der Buchmesse in Wien gesehen und das Thema hat mich gleich interessiert. Vor Kurzem war ich dann im Volkstheater und habe mir das Stück "Rechnitz/ Der Würgeengel" von Elfriede Jelinek angesehen, dass sich (hauptsächlich) mit der gleichen historischen Begebenheit auseinandersetzt. Ich hatte mich vorher schon ein klein wenig über das Thema informiert (da ich immer etwas Schwierigkeiten habe, Jelinek-Texte zu verstehen, das gebe ich gerne zu) und bin wiederum über das Buch von Batthyany gestolpert. Diesmal konnte ich nicht widerstehen und habe es mir zugelegt, um noch eine andere Perspektive der geschichtlichen Begebenheiten kennenzulernen und nicht zuletzt, weil mich interessiert hat, wie der Autor damit umgeht, dass seine Familie in dieses Verbrechen verwickelt gewesen sein soll.
Das Buch war dann irgendwie ein wenig anders als ich erwartet hatte, weil Batthyany inhaltlich viel weiter geht, als ich gedacht hatte. Nicht "nur" Rechnitz wird aufgearbeitet, sondern auch andere  Begebenheiten aus seiner Familiengeschichte und aus seinem Leben.
Insgesamt fand ich es sehr lesenswert und sehr interessant. Batthyany schafft es auf jeden Fall, den Leser nachdenklich zurückzulassen.

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